Wozu
braucht
der
Mensch
die
Religion?
Wenn
es
nur
um
die
Antwort
auf
die
Fragen,
Wer
sind
wir,
Woher
kommen
wir,
und
Wohin
gehen
wir
nach
dem
Tod,
geht,
dann
wäre dies doch eher eine Aufgabe für die Wissenschaft.
Die
Religion
ist
jedoch
mehr.
Nicht
nur,
dass
sie
vermeintliche
Antworten
auf
die
oben
genannten
Fragen
gibt.
Sie
dient
vielen
auch
als
eine
Art
moralischer
Kompaß,
vielleicht
auch
als
eine
Art
Anker
zur
Erklärbarkeit der eigenen Verhaltensweisen.
Sie
schafft
Regeln,
nach
denen
man
leben
kann.
Also
eine
Art
Bedienungsanleitung
für
das
menschliche
Verhalten.
‘‘Die Religion ist die stärkste Macht zur Führung von Menschen,
denn wer gaubt, folgt einer Doktrin aus Überzeugung.
Und
letztlich
bietet
sie
etwas,
an
das
man
glauben
kann.
Und
hier
ist
es
tatsächlich
wissenschaftlich
erwiesen,
dass
der
Glaube
ein
sehr
mächtiges
Mittel
ist.
Der
Glaube
kann
einem
Menschen
zu
Leistungen
verhelfen,
die
er
so
nicht
schaffen
würde.
Und
dies
betrifft
auch
Vorgänge
im Körper, wenn dieser gegen Krankheiten kämpfen muß.
Ein
wichtiges
Mittel
jeder
Religion
ist
das
Gebet.
Nachdem
Sprache
das
grundlegende
Instrument
des
Denkens
ist,
ist
es
durchaus
vorstellbar,
dass
über
entsprechende
Formulierungen
nicht
nur
das Denken, sondern auch grundlegende Vorgänge im Organismus beeinflußt werden können.
Ein
einfaches
Beispiel
ist
die
Adrenainausschüttung,
die
bei
der
Erörterung
unangenehmer
Themen
vorkommen
kann.
Es
ist
also
durchaus
vorstellbar,
dass
das
Gebet
eine
weit
tiefere
Wirkung
hat,
als man gemeinhin annimmt.
So
können
Gebete
durchaus
autosuggestiv
wirken
und
damit
das
Unterbewußtsein
sowie
die
Funktionen des parasympathischen Nevernsystems beeinflußen.
Gleichzeitig
dient
das
Gebet
aber
auch
als
eine
Art
Klebstoff,
der
den
Betenden
immer
stärker
an
die Religion bindet. Mit dem Gebet wächst der Glaube, mit dem Glauben wächst die Bindung.
Religion
selbst
ist
mit
zwei
Augen
zu
betrachten.
Zum
einen
stehen
die
positiven
Aspekte,
was
moralische
und
ethische
Grundsätze
betrifft,
sowie
die
oben
erwähnten
positiven
Auswirkungen
des
Glaubens.
Zum
anderen
stehen
die
Manipulierbarkeit
der
Gläubigen,
der
Machtmissbrauch
der
Religionsführer und die negativen Auswirkungen des Glaubens.
In
keiner
Religion
existieren
grundlegende
und
gesicherte
Beweise
für
die
Richtigkeit
der,
in
der
jeweiligen
Religion
aufgestellten,
Thesen.
So
gesehen
kann
auch
kein
Religionsführer
für
sich
in
Anspruch nehmen über gesichertes Wissen zu verfügen.
Wenn
dies
doch
geschieht,
so
besteht
auch
immer
die
Gefahr,
dass
hierdurch
Einfluß
auf
die
Gläubigen
genommen
werden
soll,
der
nicht
im
Interesse
der
grundlegenden
Botschaft
der
Religion,
sondern
eher
deren
Würdenträgern
oder
der
Organisation
an
sich
dient.
Beim
Umgang
mit
der
Religion
in
Gegenwart
tiefgläubiger
Menschen
muß
dementsprechende
Vorsicht
geübt
werden. Kein Mensch möchte an etwas falsches glauben.
Und
allein
die
Gefahr,
dass
in
einer
Diskussion
über
die
jeweilige
Religion
Widersprüche
auftauchen,
die
geeignet
sind,
den
tiefen
Glauben
in
die
Religion
zu
erschüttern,
kann
zu
einer
ausgeprägten
emotionalen
Unruhe
mit
entsprechend
energischem
Widerstand,
gegen
denjenigen,
der die gegenteiligen Argumente vorbringt, führen.
Leider
gilt
aber
auch,
dass
je
einfacher
die
grundlegende
Bildung
von
Menschen
ist,
desto
größer
ist die Bindungsfähigkeit an eine Religion und damit auch die potentielle Beeinflußbarkeit.
Und
gerade
diese
Beinflußbarkeit
ist
eine
der
Grundlagen
für
die
Religionskonflikte,
die
bis
hin
zur
Anwendung
von
Waffengewalt
gehen.
Grundsätzlich
heißt
es
in
allen
Religionen,
dass
Gott
ein
Allmächtiges
Wesen
ist,
der
das
gesamte
Universum
geschaffen
hat.
So
gesehen
ist
alles,
was
existiert,
Gottes
Werk.
Ist
es
nicht
ein
Zeichen
mangelnden
Respekts,
wenn
ich
das,
was
jemand
geschaffen
hat,
zerstöre?
Wenn
Gott
alle
Menschen
geschaffen
hat,
dann
hat
er
auch
die
Menschen
geschaffen,
die
an
keine
oder
an
eine
andere
Religion
glauben.
Wenn
man
diese
Menschen
bekämpft,
oder
gar
tötet,
handelt
man
dann
im
Sinne
von
Gott?
Wenn
Gott
alle
Menschen
mit
all
ihren
Gegensätzen
geschaffen
hat,
dann
bedeutet
es
auch,
dass
er
all
diese
Gegensätze
toleriert.
Und
im
Umkehrschluß
auch,
dass
er
Toleranz
als
eine
hochstehende
moralische
Eigenschaft
betrachtet.
In
dem
Fall
wäre
dann
mangelnde
Toleranz
bis
hin
zu
Tötungsdelikten im Namen Gottes eine Handlung gegen die moralischen Grundsätze Gottes.
Leider
existiert
auch
heute
noch
direkte
oder
indirekte
Unterdrückung
aufgrund
religiöser
Interpretationen. Dies geht bis hin zu körperlicher Gewalt und Tötungen.
Gleichzeitig heißt es, dass Gott in allen Dingen zu finden ist. Also auch im Menschen.
Natürlich
kann
man
nicht
erwarten,
dass
alle
Menschen
sich
verbrüdern
und
in
Frieden
leben.
Immerhin
ist
dies
nicht
einmal
Kain
mit
seinem
Bruder
gelungen.
Es
wird
immer
Konflikte
zwischen Menschen geben, mithin auch unter Anwendung von Gewalt.
Was
man
jedoch
niemals
tun
sollte,
ist
diese
Konflikte
im
Namen
der
Religion
auszutragen
und
vorzugeben, dies sei Gottes Wille.
So wie man selbst behandelt werden will, so soll man auch andere Menschen behandeln.
Doch
wenn
Menschen
sich
nicht
gut
benehmen,
dann
sollte
man
sich
dadurch
nicht
selbst zu schlechtem Benehmen hinreißen lassen.
(Ich gebe zu, dass es manchmal sehr sehr schwer ist, diesem Rat zu folgen….)