Gleichberechtigung
15.03.2019
Solange die Gleichberechtigung kein natürlicher Bestandteil sozialen Denkens ist,
mangelt es der Menschheit an sozialer Reife. © H. Haß (2019)
Gleichberechtigung ist die Abwesenheit von Diskriminierung.
Das klingt hart!
Und hier gleich das Gegenargument.
Soll man (darf man) von einer Frau erwarten, dass sie als Soldat in den Kampf zieht?
Ist die Frau nicht schützenswert?
Sollte
das
(vermeintlich)
starke
Geschlecht
nicht
alles
tun,
um
der
Frau
einen
besonderen
Schutz
zukommen
zu
lassen?
Und
so
dafür
zu
sorgen,
dass
sie
eben
nicht
den
Zwängen
militärischer
Einsätze ausgesetzt wird?
Aber ist das nicht wieder eine Form der Bevormundung?
„Ich will nicht, dass du das tust, weil ich dich beschützen will….“
Wenn
man
die
Menschenwürde
und
die
Gleichberechtigung
ernst
nimmt,
dann
darf
es
zwischen
den Rechten von Mann und Frau keine Unterschiede geben.
Und auch keine Benachteiligungen. (Stichwort: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.)
Ich
kenne
einen
Arbeitgeber
persönlich,
der
die
Auffassung
vertritt,
dass
eine
Frau
die
Berufserfahrung
eines
Mannes
gar
nicht
erbringen
könne,
weil
sie
ja
schwanger
werden
und
in
dem Fall eine längere Pause machen könnte.
Die
Aussage
beweist,
dass,
wenn
man
etwas
aus
emotionalen
Gründen
nicht
will,
man
jede
Art
von Rechtfertigung finden kann. Egal, wie absurd sie auch sein mag.
Wasserstoff!
Was hat Wasserstoff mit Gleichberechtigung zu tun?
Wasserstoff ist das einzige Element, das aus nur einem einzigen Proton besteht.
Und Wasserstoff macht für sich alleine so ziemlich gar nichts.
Es kann sich nicht einmal teilen (zu einem leichteren Element zerfallen).
Es gibt auch kein anderes Element, das nur aus Protonen besteht.
Alle Elemente, außer Wasserstoff, bestehen aus Protonen und Neutronen.
Man könnte sagen, dass das Neutron der ausgleichende Faktor ist, der den Atomkern stabilisiert.
Was
würde
passieren,
wenn
das
Proton
versuchen
würde,
gegenüber
dem
Neutron
dominant
zu
sein?
Die Eigenschaften der Elemente würden sich ändern. Ebenso ihre Stabilität.
In der Summe wäre es ein Verlust an Effektivität.
Übertragen
auf
eine
soziale
Gesellschaft
darf
man
die
Frage
stellen,
ob
es
wirklich
Sinn
macht,
über
die
Befriedigung
emotionaler
Vorstellungen
hinaus,
dass
das
eine
Geschlecht
gegenüber
dem
anderen dominant ist.
Wem
das
Wort
Synergie
etwas
sagt,
wird
leicht
zu
der
Auffassung
kommen,
dass
in
einem
synergistischen System das Wort Dominanz nichts verloren hat.
Jede
Beschneidung
von
Gleichberechtigung
ist
der
Verzicht
auf
maximal
mögliche
synergistische
Möglichkeiten.
Wir
leben
im
Zeitalter
des
Umbruchs.
Die
gesamte
zivilisatorische
Struktur
wird
sich
bezüglich
der
Verwendung
von
Rohstoffen,
von
Technologien
und
auch
der
kulturellen
und
sozialen
Aspekte
verändern.
Ich erinnere mal an das Konzept der Evolution.
„Das, was sich den Bedingungen am besten anpasst, hat die besten Überlebenschancen.“
Die
Probleme,
die
die
Zukunft
der
Menschheit
bringen
wird,
in
Form
von
Rohstoffmangel,
Klimawandel, Überbevölkerung, wird man durch ein „Gegeneinander“ nicht lösen können.
Und
jede
Gemeinschaft,
die
ein
echtes
„Miteinander“
mit
anderen
Gemeinschaften
anstrebt,
muss
zuerst dafür sorgen, dass das „Miteinander“ in der eigenen Gemeinschaft ein echtes ist!
Aber ein echtes „Miteinander“ ohne echte „Gleichberechtigung“ kann es nicht geben!
Man
stelle
sich
vor,
man
hat
die
Fähigkeiten,
die
Intelligenz,
den
Charakter,
das
Wissen,
die
Kraft,
etwas zu tun, und darf es nicht tun, weil man das „falsche“ Geschlecht hat!
Ab wann ist Diskriminierung eine Form von Mobbing?
„Das gehört sich nicht!“
„Warum nicht?“
„Weil du eine Frau bist!“
Wenn
das
eine
Geschlecht
dem
anderen
Geschlecht
geschlechtsspezifische
Einschränkungen
auferlegt, dann basiert dies auf der Angst vor Machtverlust, oder dem Drang nach Machtausübung.
Aber ganz sicher nicht aufgrund von Anerkennung und Wertschätzung.
Anerkennung und Wertschätzung sind jedoch die Basis für ein menschenwürdiges Miteinander.
Patriarchat und Matriarchat haben in der Welt eines respektvollen Miteinanders nichts verloren.