Politik
und
Sozialwissenschaften
sind
nicht
wirklich
trennbar.
Denn
erstens
wird
Politik
von Menschen gemacht und zweitens hat Politik auch immer soziale Auswirkungen.
Nicht
selten
haben
Menschen
mit
ausgeprägtem
Sinn
für
Gerechtigkeit
Schwierigkeiten,
politische
Entscheidungen
nachzuvollziehen.
Bei
der
Frage,
was
Politik
eigentlich
ist,
sollte
man
vielleicht
die
Frage
stellen,
was
sie
alles
nicht
sein
sollte.
Grundsätzlich
sollte
Politik
ein
Verfahren
sein,
bei
dem
Probleme
des
Zusammenlebens
einer
Gemeinschaft
analysiert
und
erörtert
werden,
um
dann,
durch
entsprechende
Entscheidungen,
einen,
für
die
Gemeinschaft
geeigneten,
Lösungsweg
zu
finden.
Es geht hier also um die objektive, sachgerechte Behandlung von Problemen. Sollte man meinen….
Tatsächlich
wird
die
Politik
jedoch
dominiert
von
den
emotionalen
Belangen
derjenigen,
die
die
Politik betreiben.
Ich
möchte
durchaus
nicht
ausschließen,
dass
es
Menschen
gibt,
die
aus
rein
ideellen
Gründen
Politik betreiben.
Die
überwiegende
Zahl
der
Politiker
tut
dies
jedoch
aus
einer
inneren
Motivation
zur
Möglichkeit
der Einflußnahme und Machtausübung heraus. Man könnte es auch Machtstreben nennen.
Einer
der
Unterschiede
zwischen
einem
anständigen
und
einem
unanständigen
Menschen
liegt
darin, dass der anständige Mensch gutes Benehmen zu schätzen weiß.
Leider ist seit einigen Jahren eine zunehmende Verrohung des Benehmens zu beobachten.
Allen
voran
stehen
hier
einige
private
TV-Sender
mit
entsprechenden
Formaten
wie
z.B.
der
Serie
„Deutschland
sucht
den
Superstar.“
Hier
stellt
sich
mitunter
schon
die
Frage,
wie
unsensibel
man
hinsichtlich
seines
sozialen
Charakters
sein
muß,
um
die
speziellen
Kommentare
oder
Kritiken
einiger Moderatoren für gut zu befinden.
Allerdings
geben
auch
viele
Politiker,
durch
ihr
Verhalten,
indirekt
auch
Vorgaben
oder
schaffen
negative
Beispiele.
In
erster
Linie
betrifft
dies
die
Dementierung
und
die
offensive
Verteidigung
bei
aufgedecktem Fehlverhalten.
Die
beliebteste
Methode
ist
dabei
denjenigen,
der
die
Verfehlung
moniert,
direkt
oder
indirekt
anzugreifen.
Auch
das
„Aussitzen“,
also
das
Ignorieren
von
Vorwürfen,
solange,
bis
der
Ankläger
und
die
Öffentlichkeit
das
Interesse,
oder
die
Motivation,
verloren
hat,
ist
eine
leider
oft
funktionierende
Methode.
Tatsächlich
ist
zunehmend
zu
beobachten,
dass
derartiges
Verhalten
auf
weite
Bereiche
der
Bevölkerung Auswirkungen hat.
Nämlich dahingehend, dass dieses Verhalten in entsprechenden Situationen nachgeahmt wird.
Immer
öfter
sind
auch
so
die
Fälle,
wo
Menschen
im
Straßenverkehr,
die
auf
ein
Fehlverhalten
angesprochen werden, sich nicht entschuldigen, sondern stattdessen eine harsche Antwort geben.
Ich
will
nicht
sagen,
dass
TV-Sender
oder
Politiker
an
der
Verschlechterung
des
grundsätzlichen
Benehmens die Schuld tragen.
Jedoch
geben
sie
mit
Ihrem
Verhalten
der
weiten
Bevölkerung
den
Eindruck,
dass
dies
durchaus
salonfähig ist.
Ein
weiterer
sensibler
Punkt
im
Bereich
des
allgemeinen
Benehmens
ist
die
Werbung.
Speziell,
wenn
in
diese
Kinder
mit
einbezogen
werden.
Im
allgemeinen
werden
die
Kinder
dann
als
überaus
wissend
und
klug
dargestellt
und
sind
im
Werbespot
den
Eltern
oder
dem
Erwachsenen
in
der
dargestellten Situation überlegen.
Dass dies nicht der Realität entspricht, wird von Kindern, die den Spot sehen, nicht erkannt.
Stattdessen
gewinnen
sie
den
Eindruck,
dass
man
als
Kind
den
Erwachsenen
überlegen
sein
kann,
was
den
Respekt
im
Umgang
mit
Erwachsenen
reduziert.
Auch
dieser
nachlassende
Respekt
von
Kindern, Erwachsenen gegenüber, ist zunehmend zu beobachten.
Besonders
schlecht
sind
aber
Werbespots
oder
Filme,
in
denen
jemand
in
kürzester
Zeit
besondere
körperliche Fähigkeiten erlangt, oder schwierige Techniken erlernt.
Diese,
seit
vielen
Jahren
dargestellte
Praxis,
die
nur
aufgrund
der
in
einem
Film
nicht
zur
Verfügung
stehenden
Zeitspanne
benutzt
wird,
führt
speziell
bei
Kindern
zu
einer
falschen
Vorstellung
von
dem
notwendigen
Aufwand,
um
körperliche
oder
geistige
Fertigkeiten
zu
erreichen.
In direkter Folge davon, wird alles, was schwierig zu erlernen ist, grundsätzlich abgelehnt.
Zu denken geben hier Formuliegen wie: „Das geht nicht.“ statt zu sagen: „Das kann ich nicht.“
Wie
die
Kinder
aus
Filmen
wissen,
ist
ja
alles
einfach
und
schnell
zu
lernen,
wenn
es
also
nicht
funktioniert, kann es nicht an ihnen liegen, sondern nur daran, dass es einfach nicht geht.
Hinzu kommt, dass es heute ein großes Angebot gibt.
Fast
alles
ist
für
jeden
erlernbar.
So
möchte
man
nicht
mehr
eine
Sportart
betreiben,
sondern
gleich 4 oder 5.
Da
man
für
die
Beherrschung
einer
Sportart
aber
sehr
hart
trainieren
muß,
was
auch
Zeit
kostet,
die
heute
auch
dem
Kind
kaum
noch
zur
Verfügung
steht,
wird
zum
Ausgleich
dafür
der
Qualitätsanspruch reduziert.
Damit
das
Selbstwertgefühl
darunter
nicht
leidet,
wird
dann
die
geringere
Qualität
als
gute
Qualität angesehen.
Dass
Kinder
heute
einen
Terminkalender
brauchen
und
abwägen
müssen,
welche
Aktivitäten
wann
überhaupt
möglich
sind,
ist
garantiert
kein
Beispiel
für
eine
optimale
Kindheit.
Natürlich
sind
die
Gründe
für
die
Einführung
von
Ganztagesschulen
verständlich.
Immerhin
möchten
beide
Elternteile
arbeiten, Geld verdienen und später auch entsprechende Renten erhalten.
Nur sollte niemand denken, dass die Ganztagesschule ein elterliches Heim ersetzen kann.
Sie sorgt nur dafür, dass die Zeiten in der Geborgenheit der Familie reduziert werden.
Kinder
einen
ganzen
Tag
in
die
Schule
zu
setzen,
ist
so,
als
ob
man
sie
einen
ganzen
Tag
ins
Büro
setzt. Meines Wissens wurde Kinderarbeit jedoch schon im letzten Jahrhundert verboten.
Die
direkten
Auswirkungen
der
Erhöhung
der
Schulzeiten,
und
damit
auch
der
Zeiten
von
körperlich
reduzierter
Aktivität,
sind
in
der
körperlichen
Entwicklung
der
Kinder
deutlich
wahrnehmbar.
In
erster
Linie
betrifft
dies
die
Motorik
und
die
unteren
Extremitäten.
Vieles
Sitzen
führt
hier
zu
einer Verkürzung der Iljopsoras Muskulatur, sowie des Beinbizeps.
Speziell
in
der
Phase
von
Wachstumsschüben,
zwischen
dem
10.
und
12.
Lebensjahr,
ist
dies
besonders kritisch.
Durch die mangelnde Entwicklung der Muskulatur kommt es zu eine Fehlstellung des Beckens.
Die Folge davon ist eine grundsätzlich fehlerhafte Körperhaltung im Stehen und Gehen.
Dies
wird
zwangsläufig
zur
Ausbildung
orthopädischer
Probleme
führen,
die
dann
in
wesentlich
früheren Jahren auftreten als bei normaler Entwicklung und teilweise irreparabel sein werden.
© 2000
‘‘Je verbissener ein Politiker um die Macht kämpft,
desto mehr sollte man sie ihm verweigern.